Brief an die Kolpingfamilie

Sehr geehrte Damen und Herren!

Mit Verwunderung entnahmen wir dem Kolpingblatt März 2001, daß das Kolpingwerk Unterschriften gegen das therapeutische (verbrauchende) Klonen sammelt und sich dabei auf die Menschenwürde des Embryos beruft. So begrüßenswert dies ist, empfinden wir dies doch als scheinheilig und unglaubwürdig solange das Kolpingwerk beharrlich donum vitae unterstützt. Fakt ist: Das einzige Argument, auf das sich die Befürworter von donum vitae stützen, wurde durch Recherchen widerlegt. Kirchliche Beratungsstellen konnten nicht mehr Kinder retten als die anderer Träger. Nach eigenen Angaben von Caritas, SkF und Rita Waschbüsch wurden jährlich nach ca. 20.000 Konfliktberatungen rund 5.000 Kinder ausgetragen, also 25 %. Im Durchschnitt lag die Erfolgsquote aller Beratungsstellen 1998 in Bayern bei 27,5%.

Im selben Blatt veröffentlichen Sie S 14 die Falschaussage Claudia Kitte's von donum vitae über die kirchlichen Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen: "Aber Frauen in Not kommen seit Anfang Januar dort nicht mehr zur Konfliktberatung, weil es den Schein nicht mehr gibt." Dies ist eine glatte Lüge, denn obwohl sie die Beratungsbestätigungen nicht mehr ausstellen erfreuen sie sich großen Zuspruchs. 1999 fanden im Bistum Paderborn, das schon ein Jahr früher aus dem staatl. System ausgestiegen ist, 3.666 Beratungen statt, im Jahr 2000 waren es 3.532 jeweils in den ersten 9 Monaten. In Köln nimmt jede 4. Frau den Termin an. Damit bestätigt sich das Ergebnis einer Studie des SkFs, daß 26 % der Schwangeren in Konfliktfällen auch dann kath. Beratungsstellen aufsuchen, wenn sie die Bestätigung nicht erhalten. S.o. 25% der Beratenen haben ihr Kind geboren, da liegt die Vermutung nahe, daß es sich um dasselbe Klientel handelt.

C. Kitte: „In den donum-vitae-Beratungsstellen hat der Schutz des Kindes einen sehr hohen Stellenwert. Daneben stehen gleichberechtigt Würde und Freiheit der Frau." Welchen Stellenwert hat hier die Würde des Kindes, das mit dem Schein zum Töten freigegeben wird, unabhängig davon ob die Mutter davon Gebrauch macht oder nicht? Das nach seiner Ermordung wie Abfall beseitigt wird? Schwierigkeiten durch das Töten des eigenen Kindes aus dem Weg zu gehen dient sicher nicht der Würde der Frau, Freiheit war vor seiner Zeugung gegeben. Um seiner Glaubwürdigkeit willen sollte sich das Kolpingwerk deutlich von donum vitae und seine aus politischem Kalkül, gegen die kath. Kirche gerichteten Aktivitäten distanzieren und der, nicht aus Willkür, sondern auf Grund von Gottes Geboten und der Lehre Christi erteilten Weisung des Heiligen Vaters folgen.

Mit freundlichen Grüßen Kath. Laieninitiative donum vitae - de facto

dazu:
 
06.05.2001 Brief an die Kolpingsfamilie
Antwort von Bundespräses Schröder
24.05.2001 Unsere Antwort.
Keine Antwort

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Last update: 15. März 2002 14:09