Brief an den Parteivorsitzenden von Bündnis '90/Die Grünen, Joschka Fischer

Sehr geehrter Herr Fischer!

Hiermit übersenden wir Ihnen unseren offenen Brief an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages und bitten Sie sich des uneingeschränkten Schutzes des ungeborenen Lebens anzunehmen.

So sehr wir das Eintreten Ihrer Partei für Umweltschutz schätzen, sowenig ist sie für uns mit ihrer derzeitigen Haltung, wenn es um Lebensschutz für ungeborene Kinder geht, wählbar. Solange sich die Grünen nicht für Menschen, die sich schon am Beginn ihres Lebens in existentieller Lebensnot befinden und sich selbst nicht helfen können, einsetzen und das bei einem aussterbenden Volk, sind sie unglaubwürdig. Da Sie als „Realo" gezeigt haben, dass Sie zum Umdenken fähig sind, bitten wir Sie im Wahlkampf nicht zuzulassen, dass ständig an die niedrigsten Instinkte im Menschen appelliert und Egoismus angeheizt wird. Mitglieder (z.B. C. Roth) Ihrer Partei propagieren hemmungslose Sexualität ohne zu fordern, dass man sich vor dem verantwortbaren Einstehen für die Folgen nicht ebenso hemmungslos, durch das Töten eines ungeborenen Kindes, drücken kann. Mit Menschenwürde hat das nichts zu tun! So wird das Volk irregeleitet, seiner Degeneration Vorschub geleistet.

Wie Ihnen sicher nicht entgangen ist haben in Ihrer Regierungszeit die Abtreibungszahlen neue Höchststände erreicht, so dass nach der Weisung des Bundesverfassungsgerichts, das die derzeitige Gesetzgebung nur unter der Voraussetzung eines überprüfbaren besseren Lebensschutzes zuließ, das Gesetz einer Neufassung bedarf. Das unter dem Druck der Straße, mit den - mein Bauch gehört mir - Parolen (Willy Brandt: „Wo wäre ich heute wenn meine Mutter auch so gedacht halle "), entstandene Gesetz ist eines Rechtsstaates unwürdig und muss zum Wohle unseres Volkes, wie wir dies sachlich begründet darlegten, (s. auch Brief an Bundespräsident Rau) rückgängig gemacht werden.

Es ist höchste Zeit, dass die Verantwortlichen dieser Republik aufwachen und das Notwendige tun damit dem barbarischen Massaker ein Ende gesetzt wird. Werden Sie in diesem Sinne tätig, bekennen Sie Farbe, wecken Sie Ihre Parteimitglieder auf!

Noch eine Frage: Warum schweigt Ihre Partei zu dem Missbrauch von gläubigen Menschen durch die das ZdK dominierenden Unions-Politiker, z.B. bei der Gründung von Donum vitae? Schließlich ist dies ein weit schwerwiegenderer Missbrauch als Bonus-Freiflüge.

Mit freundlichen Grüßen

dazu:
 
04.08.2002 Brief an Joschka Fischer und Antwort.

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Last update: 21. Februar 2003 16:47